Multisport-GPS-Uhren mit einem integrierten Pulsmesser gibt es schon einige am Markt. Die meisten davon bieten aber nur die klassischen Sportarten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen und vielleicht ‚Outdoor‘ an. Spezielle Trainingsauswertungen für die Sportarten Rudern und SUP findet man nur bei Garmin-Uhren.
Welches Modell ist nun das richtige für mich?
Wir vergleichen die beiden Geräte vívoactive® 4 und fēnix 6 miteinander.
Die vívoactive 4 fällt unter die Kategorie Fitness-Tracker, bietet eine Touchscreen-Bedienung- und ist in zwei Größen erhältlich.
Die fenix 6 wird von Garmin als Multi-Sport-Uhr bezeichnet. Sie gibt es in drei unterschiedlichen Größen mit einem Durchmesser von 42mm (S), 47mm und 51mm (X), weiters
- mit Saphirglas oder Gorilla Glass 3
- als PRO-Version mit Musik, Karten-Navigation und WLAN
- als Solar mit Power-Glas zum Nutzen von Sonnenenergie
Wir habe die fenix 6 auf unserer Seite sehr ausführlich beschrieben.
Als Smartwatch mit einer Kopplung an ein Bluetooth® 4.0 fähiges Smartphone können auf beiden Uhren Mitteilungen gelesen, Kalendereinträge übertragen, Telefonanrufe entgegengenommen und die Musiksteuerung durchgeführt werden. Sie können neben der Herzfrequenz auch den Stresslevel, den Sauerstoffgehalt des Bluts und die Atemfrequenz messen. Die Body Battery ist ein weiterer wichtiger Gesundheitsparameter, der aus einer Kombination von Herzfrequenzvariabilität, Stress, Schlafqualität und Aktivität errechnet wird und Aufschluss über die Energiereserven des Körpers gibt. Damit kommen wir auch gleich zum ersten Thema um die Unterschiede herauszuarbeiten.
Benutzereinstellungen und Gesundheits- / Leistungsstatistiken
Mit dem Tool Garmin-Connect lassen sich alle persönlichen Einstellungen wie Alter, Gewicht, Laktatschwelle, Herzfrequenz- und Leistungsbereiche vornehmen.
Herzfrequenzbereiche
Die Herzfrequenzbereiche können bei der vívoactive 4 für drei und bei der fenix 6 für vier Trainingsarten getrennt eingegeben werden: Laufen, Radfahren, Schwimmen (nur fenix) und ‚Sekundär‘, also alle anderen Sportarten.
Bei der fenix 6 Serie können weiters noch Leistungsbereiche für Radfahren und Tourenschifahren definiert werden.
Gesundheits- und Leistungsstatistik
Bei der Auswertung der Gesundheits- und Leistungsstatistik unterscheiden sich die beiden Uhren schon ziemlich: Als Fitness-Tracker ermittelt die vivoactive 4 gerade einmal 11 Parameter, während die Multisportuhren der fenix Serie hingegen Aufschluss über 10 Gesundheits- und 8 Leistungswerte geben. Mehr dazu etwas später unter physiologische Messwerte.
Aktivitäten und Sportarten
Bei den Aktiviäten = Sportarten und Anwendungen, die bereits vorinstalliert auf der Uhr abgerufen werden können, sind ebenfalls die Unterschiede stark ausgeprägt. Die vívoactive 4 bietet 25 davon, die fenix 6 mehr als doppelt so viele.
Widget – kleine Infotools
Mit der fenix 6 gibt es nun die sog. Widget-Schleife. Durch Druck auf die Up- oder Down-Taste gelangt
man zu den 38 Widgets. Das sind kleine Infotools, die einen raschen Überblick über den aktuellen Trainingzustand, die letzte Aktivität, Anzahl der Stockwerke bzw. Schritte, sowie die Gesundheitsstatistik ect. geben. Weiters können Daten vom Smartphone wie Kalender oder Benachrichtigungen sowie das Wetter angezeigt werden.
Die vivoactive 4 bietet nur 26 Widgets an. Für diese kleinen Apps gibt es aber keine eigene Übersichtsseite, sondern man wechselt mit einem Wisch auf dem Touchscreen zwischen ihnen hin und her.
Trainingsseiten
Besonders wichtig für eine Sportuhr ist, dass man sie optimal an die persönlichen Wünsche anpassen kann. Für jede Sportart können die Anzahl der Trainingsseiten, das Erscheinungsbild jeder Seite, die Anzahl und Funktionen der darzustellenden Felder, die Alarme und Trainingsfunktionen individuell festgelegt werden.
Auch hier bietet die vivoactive 4 etwas weniger Möglichkeiten bei der individuellen Gestaltungsmöglichkeit.
Spezielle Anzeigefelder fürs SUPen
Neben den für alle Sportarten üblichen Anzeigefeldern der Kategorien Timer, Distanz, Pace, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Kalorienverbrauch und Uhrzeit stehen in beiden Uhren für Rudern und SUPen die sogn. ‚Schlagfelder‘ zur Auswahl:
- Schlagrate
- Durchschnittliche Schlagrate
- Runde – Schlagrate
- Letzte Runde – Schlagrate
- Schläge
- Runde – Schläge
- Letzte Runde – Schläge
- Distanz pro Schlag
- Durchschnittliche Schlagdistanz
- Runde – Schlagdistanz
- Letzte Runde – Schlagdistanz
In der Praxis zeigt sich, dass oft weniger Seiten und Anzeigefelder besser für den Stand-Up-Paddle-Sport geeignet sind. Diese speziellen Anzeigefelder für den SUP-Sport unterstützen auch alle Fitness-Uhren wie die z.B. vivoactive 3 bzw. 4 oder die Venu. Was sie aber nicht können, sind die Trainingsfunktionen des nächsten Abschnitts.
Trainingsplanung
Benutzerdefiniertes Training nur bei fenix
Die Trainingsplanung kann sowohl mittels Garmin Connect – Seite als auch mit der Garmin-Connect-App für Android oder iOS direkt am Smartphone erstellt werden. Die Trainingsplanung sieht auf dem ersten Blick für beide Uhren gleich aus.
Der wirklich große Unterschied zeigt sich in einer Funktion: Nur die Multi-Sport-Uhren der fenix Serie können benutzerdefinierte Trainings abrufen. Also will man für das SUPen oder Eislaufen oder z.B. Bergsteigen ein Training erstellen und auf die Uhr laden, geht das nur mit der fenix!
Physiologische Messwerte
Gegenüber der vivoactive 4 hat die fenix 6-Serie viele Möglichkeiten das Training zu überwachen. Garmin integriert nun 18 Analysetools der Firma Firstbeat.
Die einzige Funktion, die bei beiden UIhren integriert ist, ist die VO2max-Berechnung. Alle anderen physiologischen Messwerte wie Trainingszustand, Trainingsbelastung, Belastungsfokus, Trainingseffekt, Laktatschwellen-Messung, bleiben der fenix 6 Serie vorbehalten. Mehr dazu hier.
Physiologische Messwerte auf der fenix 6
SUPvienna Fazit:
Wer seine GPS-Uhr neben dem SUPen auch für Sportarten wie Mountainbiken, Bergsteigen, Ski/Snowboarden, Trail-Run einsetzen will, und vielfältige Trainings- und Auswertungsmöglichkeiten benötigt, der ist mit der fenix 6 PRO mit TOPO-Karten gut bedient. Der Preis der fenix 6 PRO von €700,- ist für eine GPS-Sportuhr schon recht hoch. Für den ambitionierten SUP-Sportler zahlt sich die Uhr mit richtiger Navigations-Funktion nur dann aus, wenn man die Kartenfunktion auch regelmäßig nützt. Für alle anderen SUPer empfehlen wir die fenix 6 ohne Karten (ab €600.-) oder die etwas ältere fenix 5plus (Straßenpreis ab €400.-).
Die neuen Fitness-Uhren wie vivoactive 4 von Garmin (ab ca. €250-) sind tolle Smartwatches für den Hobbysportler. Wer „nur“ sein SUPen oder andere Sportaktivitäten aufzeichnen will, ist damit gut bedient. Die Trainingsplanung und -auswertungen sind aber abseits von Laufen, Radfahren und Fitness nicht möglich.
Für welche Garmin-Uhr ihr euch auch immer entscheidet, ihr werden damit sicher viel Spaß haben.